Die Ernährung nach dem Paleo-Prinzip, der Paläo-Diät oder auch Steinzeiternährung genannt, basiert auf der Annahme, dass sich der Mensch genetisch noch nicht an die Veränderungen anpassen konnte, die sich mit der neolithischen Revolution eingestellt haben.
Mit diesem Hintergrund werden heute vorkommende häufige Lebensmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz und Glutenunverträglichkeit / Zöliakie erklärt.
In der namensgebenden Altsteinzeit oder dem Paläolithikum, beginnend vor etwa 2,4 Mio. Jahren war der Mensch als Jäger und Sammler unterwegs. Mit der Jungsteinzeit, dem Neolithikum, verbreiten sich Ackerbau und Viehzucht und veränderten so die Nahrungsgewohnheiten.
Paläopathologen beobachteten eine erhöhten Säuglingssterblichkeit, mehr Infektionskrankheiten eine Verringerung von Lebenserwartung und Körpergröße beim Menschen sowie Knochen- und Zahnschäden seit dem Neolithikum. Aus der Zeit gefundene Zähne hatten z.B. kein Karies.
Kenneth F. Kiple: Was wir von der Steinzeit lernen können, in: GEO Wissen Nr. 28, S. 64–69
In der Paleo-Ernährung liegt das Augenmerk somit auf Lebensmitteln, welche angenommenerweise im Paläolithikum verfügbar waren, wie etwa (Wild)Fleisch und Fisch, Obst und Gemüse, Nüsse, Samen und Beeren, Kräuter, Wurzeln, Pilze und Honig.
Industriell verarbeitete Lebensmittel, Zucker, Milch- und Getreideprodukte sowie Nachtschattengewächse und Hülsenfrüchte werden bei einer strikten Ausprägung dieser Ernährungsform vermieden.
Es geht eher darum, den Menschen heute in der sehr industrialisierten Welt gesund zu ernähren als dass die Ernährungsgewohnheiten der damaligen Zeit kopiert werden sollen - je nach den individuellen Gewohnheiten und Möglichkeiten ist auch diese Ernährung heute an die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen.
Die "Primal" genannte Ernährung erlaubt in Maßen Milch und Milchprodukte, das Autoimmunprotokoll (AIP) schränkt die Liste der Lebensmittel weiter ein, zB. werden dort auch Eiweiss und Nüsse zumindest zeitweise gemieden um Kreuzreaktionen und Auswirkungen einzelner Lebensmittel auf den Organismus zu beobachten.
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